Kaninhop

Beim Kaninhop lässt der Trainer sein Kaninchen über Hindernisse springen oder komplexe Parcourse durchlaufen. Man kann sich das ähnlich wie Springreiten vorstellen. Die Kaninchen sind so trainiert, dass sie sich gehorsam an der Leine führen lassen und die Hindernisse locker überspringen. Natürlich klappt Kaninhop auch ohne Leine und das sollte das Ziel eines jeden Kaninchen-Mensch-Teams sein: Auf die Körpersprache des Sportpartners zu hören.
Die Sportart basiert auf den natürlichen Bewegungsdrang der Kaninchen. Auch in freier Wildbahn bewegen sie sich in graziösen Sprüngen vorwärts, die die Weite und Höhe der Kaninhop-Hindernisse weit überschreiten. Kaninchen sind sehr gelehrige und anpassungsfähige Tiere. Es ist also gar nicht kompliziert, sie an das Führ-Geschirr und das Überspringen der Hindernisse zu gewöhnen.

 

Dennoch sollte man nicht vergessen, dass der kleine Sportpartner ein Lebewesen ist, auf das man achten muss. Gerade Kinder sind manchmal etwas übereifrig und merken nicht gleich, wenn sie ihrem Tierchen damit schaden. Um die Kaninchen nicht zu überfordern und den Kindern und Jugendlichen den Umgang mit ihrem Tier näher zu bringen, ist es am Besten sich von vorn herein einer Kaninhopgruppe anzuschließen. Hier trainieren Gleichgesinnte jeden Alters ihre Kaninchen unter Anleitung erfahrener Kaninchensportler.

 

Wir springen nach den offiziellen Kaninhop-Regeln des ZDRK.

Erste Schritte

Wer erst mal allein mit seinem Kaninchen üben möchte, sollte folgende Schritte beachten:

 

Von Anfang an sollte man mit eigens für den Kaninhop vorgesehenen Hindernissen trainieren: zum einen, damit die Kaninchen sich an diese gewöhnen, und zum anderen, damit keine Verletzungsgefahr besteht. So sind etwa Ziegel oder andere Festsprünge ungeeignet.

 

Jungkaninchen werden in der Regel nicht vor Erreichen des Alters von 3 Monaten trainiert. Zuvor können als Anregung zum Springen Stangen und Stöckchen in den Stall gelegt werden. Die Knochen und Gelenke der jungen Tiere sind jedoch noch sehr empfindlich.

 

Beim Kaninhop gibt es nach oben hin keine Altersbegrenzung. Wenn man ein altes Tier hat, sollte man jedoch genau abwägen, ob ihm Kaninhop noch gut tun würde. Es ist wie bei uns Menschen: Die Bewegung fällt mit zunehmendem Alter schwerer, die Gelenke reiben sich ab und Muskeln werden kaum noch aufgebaut.

 

Jung- und Alttiere werden nach demselben Prinzip trainiert: Man beginnt sehr niedrig und kann, je nach Trainingsfortschritt und Können der Kaninchen, die Hindernisse erhöhen. Das Training wird mit einem Hindernis begonnen. Zunächst wird eine Hindernisstange in etwa 5 cm Höhe auf das Hindernis gelegt. Das Kaninchen wird nun davorgesetzt. Nach kurzer Besichtigungszeit wird das Tier mit den Händen dazu animiert hinüberzuklettern. Anfangs wird das Kaninchen eher zögerlich über das Hindernis krabbeln. Hat das Tier die Stange überwunden, wird es kurze Zeit in Ruhe gelassen oder mit einem Leckerli belohnt. Viele Kaninchen nehmen zunächst keine Leckerlis, weil sie etwas aufgeregt sind. Dann kann auch Gras gereicht und eine Pause als Belohnung gelassen werden. Anfangs empfehlen sich drei bis fünf Wiederholungen, bis das Kaninchen verstanden hat, dass es über die Stange springen soll.

 

Dann kann man ein weiteres Hindernis in einem Abstand von etwa 60 cm dahinter aufstellen. Der Abstand ist so gewählt, dass die Aufgabenstellung für das Tier einfach ersichtlich ist: Es soll auch dort hinüberspringen, ohne zwischen den Hindernissen auszubrechen. Wenn das Kaninchen auch diese Kombination ohne äußere Animierung und flüssig überspringen kann, sollte das Training für diesen Tag beendet werden. Auch wenn sich ein Tier schwer zum Springen animieren lässt und träge ist, sollte eine Trainingseinheit 10 Minuten nicht überschreiten, um das unerfahrene Kaninchen nicht zu überfordern.

 

Spätestens am übernächsten Tag sollte das Training fortgesetzt werden, damit die Kaninchen das gelernte nicht wieder vergessen. Man beginnt jedes Training so, wie das vorherige beendet wurde. In unserem Beispiel werden also zwei Hindernisse in geringem Abstand und nicht höher als 5 cm aufgebaut. Es ist besser, dem Tier Zeit zu lassen, bis ihm die Stangen als vollkommen vertrauenswürdig erscheinen und es überzeugend hinüberspringt. Das kann einige Trainingstage in Anspruch nehmen. Dann kann ein drittes Hindernis platziert werden. Wenn das Kaninchen diese drei Hürden flüssig überspringt, werden die Abstände zwischen den Hindernissen nach und nach erweitert. Später erfolgt dann die Erhöhung auf 10 cm.

 

Wer lange und gut mit seinem Kaninchen trainiert, darf dessen Können auch auf dem einen oder anderen Turnier oder auf Vorführungen präsentieren.